Vereinshistorie
Obwohl schon zu Beginn der 20er Jahre in Baienfurt Fussball gespielt wurde, kam es erst zu Saison- beginn 1926/27 zur offiziellen Gründung einer Fussballmannschaft, die am Spielbetrieb teilnahm.
Etliche Baienfurter spielten zuvor in Nachbarvereinen: Eduard „Wette“ und Karl Tagliaferri in Mochenwangen, Anton und Eugen Oehler in Bergatreute oder Max und Paul Kinzelmann in Isny. Als all diese auf dieInitiative von Heiner Merk, den Brüdern „Rud“ und „Jos“ Mayer, sowie Karl Gorgus und Oberlehrer Erlewein signalisierten, im Falle einer Vereinsgründung nach Baienfurt zurückzukehren, konnte eine schlagkräftige Mannschaft gestellt werden, die schon bald in der Gauliga Oberschwaben eine gute Rolle spielte.
Schon im Gründungsjahr gab es neben der ersten und zweiten Mannschaft auch eine Schülermannschaft und eine Seniorenelf, die zunächst innerhalb des Turn- und Sportvereins agierten.
Zur offiziellen Gründung des Sportvereins Baienfurt kam es im Januar 1927 in der Brauereiwirtschaft „zum Löwen“ der Familie Rittler. Welche auch ein Gelände an der Bergatreuter Strasse vor dem „Schwarzen Weg“, wo heute die große Halle der Papierfabrik steht, als ersten Sportplatz zur Verfügung stellte. Daher war der „Löwen“ auch das Vereinslokal, zumal sich in der Brauerei der erste Umkleideraum befand. Die „Fasswichse“, in der die Woche über Bierfässer gereinigt wurden, diente als Waschgelegenheit.
Erster Vorstand wurde Oberlehrer Philipp Erlewein; treu zur Seite stand ihm als tüchtiger Schriftführer und Organisator Karl Bitterwolf von der Papierfabrik.
Im Zuge der „Gleichschaltung“ durch die NSDAP kam es unter seltsamen Vorwürfen über angebliche finanzielle Unregelmäßigkeiten zur Auflösung des Sportvereins Baienfurt. Etliche Spieler wechselten in die Fußballmannschaft des Turnvereins.
Einige weigerten sich, dort mitzuspielen, weil bald die SA den Ton angab. Während des 2. Weltkriegs kam der Spielbetrieb jedoch gänzlich zum Erliegen.
Schon im Dezember 1945 wurde beim französischen Militärgouvernement in Ravensburg der Antrag auf Wiederaufnahme des Spielbetriebs gestellt. Ab Mai 1946 schafften die Baienfurter Fußballer ihre größte Pioniertat. Mit Pickel und Schaufel wurde in Eigenleistung an der Aach ein neuer Sportplatz angelegt, dem bald der Bau der Sporthütte mit Umkleidemöglichkeiten folgte.
Franz Stephan, Walter Thier und „Wette“ Tagliaferri waren die unermüdlichen Organisatoren, als man daranging, das Gelände um 1,25 Meter abzutragen und einzuebnen. Immer wieder kam es auch zu Konflikten mit den französischen Besatzern. Da eine Anweisung des „Gouernement de la Zone Francaise d`Ocupation“ verfügte, dass es nunmehr in einer Gemeinde nur noch einen Sportverein geben dürfe, kam es nach langem Hin und Her und der Überwindung vieler bürokratischer Hindernisse im Mai 1948 zur Gründung der Sportgemeinde (SG) Baienfurt, unter dessen Dach sich zunächst die Fußballer, Ringer und Turner zusammenfanden.
Über 15 Jahre konnte sich die SGB zunächst in der 2. Amateurliga und dann in der Landesliga behaupten. Vorausgegangen waren ab 1968 neue Wege in der Jugendarbeit unter Jugendleiter Ludwig Zimmermann, die vom WFV mehrfach mit dem Anerkennungspreis ausgezeichnet wurde.
Neben vielen Staffelmeisterschaften war das Baienfurter Pfingstturnier der Fußballjugend ab 1970 über 25 Jahre lang als Fest für Jung und Alt das Jahresereignis.
Nach jahrelangen Querelen in der Dachorganisation, aber nicht zuletzt auch aufgrund fiskalischer Überlegungen, aufgrund der Steuergesetzgebung und aus haftungsrechtlichen Gründen kam es auf Initiative der Fußballabteilung im Mai 1988 zur Gründung von vier eigenständigen Abteilungsvereinen.
Das war dann die Geburtstunde der SG Baienfurt Fussball 1927 e.V..
Die SGB – Fussball – hat nun, seit dem 24.09.2011, ihren so dringend notwendigen Kunstrasenplatz nach der vollzogenen Einweihungsfeier am vergangenen Samstag. Darüber hinaus gab es auch noch einen Sieg im Nachbarderby zwischen der SG Baienfurt und dem SV Weingarten mit 4:2 Toren.
Ab 13.00 Uhr erinnerte Bürgermeister Robert Wiedemann nach der Eröffnung durch den Fanfarenzug Baienfurt nochmals an die Entstehung des Kunstrasenplatzes auf dem bisherigen Sandplatz an der Breitestraße. Dank gab es auch an die Baufirmen, einstimmiges Votum an den Gemeinderat, den mitwirkenden Sportverein und auch Herrn Ohlinger, der die schwierige Altlastenentsorgung auf dem alten Platz löste, so dass ein solches herzeigbares Produkt entstehen konnte. Bei ursprünglich angesetzten Kosten mit über eine Million konnte der Platz nun für rund 700.000 € erstellt werden, wobei über 300.000 € Zuschüsse aus Sport und Staat auch für die Finanzierung beigetragen hat. SGB-Vorsitzender Uli Mützel gab auch gern Lob und Dank ebenfalls an die Beteiligten weiter.
Als Pfarrer Lang den Platz dem Sport und der Schule mit seinen kirchlichen Segen mit der Freigabe übergeben hat fanden noch spannende Vorführungen mit Sackhüpfen und vieles durch der Achtalschule statt. Das Werbefußballspiel Bürgermeisterauswahl gegen die Gemeindeverwaltung und Schule konnte die Gemeindeverwaltung mit 3:2 für sich entscheiden.
Zum Abschluss der Veranstaltung spielten die Baienfurter Musikanten forsch auf und rundeten das besondere Ereignis „Einweihung des Kunstrasenplatz“ in Baienfurt gelungen ab.